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Donnerstag, 05. September 2024 5.00 Uhr
Mönchengladbach (dpa/lnw) - Fast eineinhalb Jahre hatte eine Brandserie in Mönchengladbach und Viersen gedauert. Nun kommt ein Mann vor Gericht. In einem Fall soll ein Transporter mit sieben neuen Autos angezündet worden sein.
Wegen einer Vielzahl von Brandstiftungen beginnt in der kommenden Woche vor dem Landgericht ein Prozess gegen einen Mann aus Mönchengladbach. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 26-jährigen Angeklagten Brandstiftung und Sachbeschädigung vor. Er soll, meist mit einem inzwischen gestorbenen Komplizen, zwischen Juli 2022 und Dezember 2023 über 40 Brände gelegt haben. Im Juli 2023 sollen die beiden einen mit sieben Neufahrzeugen beladenen Autotransporter angezündet haben. Der Schaden betrug allein in diesem Fall laut Anklage 600.000 Euro.
Fast eineinhalb Jahre lang hatte eine rätselhafte Brandserie in Mönchengladbach und Viersen gedauert. Der Angeklagte war am 11. Dezember nach aufwendigen Ermittlungen festgenommen worden. Er sitzt seither in Untersuchungshaft. Den Ermittlern zufolge soll er gestanden haben, die Brände gelegt zu haben. Wie es aus Justizkreisen heißt, soll der Mönchengladbacher in seiner Vernehmung von Geltungssucht und Liebe zu Feuer gesprochen haben. Die beiden jungen Männer hätten wohl Grenzen austesten wollen. Der mutmaßliche Komplize soll Ende Oktober 2023 gestorben sein.
In den meisten Fällen soll der Angeklagte am späten Abend oder nachts Grillanzünder auf einem Vorderreifen der betreffenden Fahrzeuge angezündet haben. Dadurch waren die Autos erheblich beschädigt oder sogar vollständig zerstört worden. Teilweise sollen der Angeklagte und sein mutmaßlicher Mittäter in einer Nacht auch mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt haben, so etwa im August 2023 vier Fahrzeuge auf einem Parkplatz oder im September 2023 sechs Pkw in Viersen.
Für den Prozess sind bis Anfang November sieben Verhandlungstage angesetzt. Dem 26-Jährigen droht bei einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe.